CDU Ruhr

Kufen: „Union muss ihr industriepolitisches Profil stärker betonen“

IGBCE-Vorsitzender Vassiliadis im Gespräch mit der Ruhrgebiets-CDU

Am Mittwoch (18.08.) tagte der Bezirksvorstand der CDU Ruhr im Chemiepark Marl. Nach einer Vorstellung des Standortes durch den Betreiber EVONIK tauschten sich die Unions-Politiker mit dem SPD-Mitglied und Vorsitzenden der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, ausführlich über die Zukunft und die Sicherung des Chemiestandorts Deutschland aus.
v.l.n.r: Arnd Hilwig, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Benno Portmann, Michael Vassiliadis, Fabian Schütz, Dennis Radtke MdEP, Petra Vogt MdLv.l.n.r: Arnd Hilwig, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Benno Portmann, Michael Vassiliadis, Fabian Schütz, Dennis Radtke MdEP, Petra Vogt MdL

Große Einigkeit herrschte darüber, dass gerade mit Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien nach dem Ausstieg aus Atom und Kohle große Mengen an klimaneutralem Strom benötigt würden. Dieser müsse bezahlbar und verfügbar sein, um die heimischen Standorte, die in globaler Konkurrenz stünden, dauerhaft sichern zu können. Die Politik dürfe nicht nur Klimaziele nennen, sondern müsse vielmehr realistische Umsetzungsschritte auf dem Weg hin zu klimaneutraler Produktion formulieren und diskutieren. Dies sei ein klarer Auftrag an die Union. CDU Ruhr-Vorsitzender Thomas Kufen: „Die Union muss ihr industriepolitisches Profil stärker betonen. Die positive Einstellung gegenüber der zukunftsgerichteten Chemieindustrie unterscheidet CDU und CSU von anderen Parteien.“

Eine klimaneutrale Industriegesellschaft sei nur möglich, wenn innovative und moderne Produkte aus dem Bereich der Chemie gefördert und unterstützt würden. Sie bildeten den Grundstein der deutschen Industrieproduktion. Die Branche trage auch dazu bei, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen und zu lösen: In der Pandemie waren es Desinfektionsmittel, Medizinprodukte und der Impfstoff, der dabei helfe, wieder neue Normalität zu erlangen. Die CDU Ruhr hat ein 7-Punkte-Papier mit dem Titel „Zukunft des Chemiestandortes: Für effiziente und effektive Produktion im Ruhrgebiet“ formuliert und beschlossen, der als Antrag an den CDU-Landesparteitag am 23. Oktober gerichtet wird. Zentraler Punkt ist ein Pipeline-Netzwerk mit Wasserstoffversorgung für die Industrie im Revier.

Der Chemiepark Marl ist ein bedeutender Hotspot für den Standort Deutschland. Unternehmen investieren aktuell mehrere Milliarden Euro in neue Technologien. Sei es die PA-12-Hochleistungspolymer-Produktion von Evonik für 3-D-Druck, die Umstellung des Kraftwerkspark von Kohle auf Gas oder die neue Cumol-Anlage von Ineos (Aspirin-Rohstoff) mit niedrigerem Energieeinsatz und höherer Produktionsausbeute. Gerade die jüngsten Investitionsentscheidungen sind auch ein Erfolg der CDU-geführten Landesregierung, die Hemmnisse beseitigt und neue Chancen eröffnet habe. Die Teilnahme von Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet an der PA-12-Einweihung unterstreiche diese verlässliche Unterstützung.